Auf dieser Seite wollen wir Sie darüber informieren, wie Sie Ihre Kinder vor sexueller Gewalt und Cybergrooming schützen können.
Foto oben: pixabay/Jasmin Sessler
Die polizeiliche Kriminalstatistik hat im Jahr 2021 etwa 15.500 Fälle sexuellen Missbrauchs an Kindern verzeichnet. Das entspricht einem Anstieg von 6,3 Prozent (2020 etwa 14.594 Fälle). Hinzu kommt eine vermutlich erhebliche Dunkelziffer. Die Folgen für die Opfer sind gravierend. Gerade deswegen ist dem WEISSEN RING die Prävention ein besonderes Anliegen.
Schätzungen zufolge erfährt jedes fünfte Mädchen und jeder neunte Junge vor dem 18. Geburtstag (mindestens) einmal sexuelle Gewalt, die der Gesetzgeber als Straftat einstuft – also Nötigung, Missbrauch, Exhibitionismus oder Vergewaltigung. Nicht selten beeinflusst dies den gesamten weiteren Lebensverlauf.
Der WEISSE RING berät und unterstützt die Opfer.
Um sexueller Gewalt aber möglichst schon vorbeugend zu begegnen, wollen wir darüber hinaus:
missbrauch-verhindern.de – Website der Kampagne „Missbrauch verhindern“ von WEISSER RING und Polizei
hilfeportal-missbrauch.de – umfangreiches Informationsportal des regierungsamtlichen Beauftragten zum Thema sexuelle Gewalt
Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen ist heutzutage online, unterhält und verabredet sich über soziale Plattformen. Doch die Möglichkeit des schnellen, unkomplizierten und anonymen Austauschs im Internet bietet nicht nur ihnen Vorteile, sondern auch Kriminellen, die gezielt den Kontakt zu Minderjährigen suchen.
Das gezielte Ansprechen Minderjähriger im Internet mit dem Ziel sexueller Kontakte nennt man Cybergrooming („to groom“ englisch: jemanden auf etwas vorbereiten, hier: sich das Vertrauen eines Kindes erschleichen, um es zu sexuellen Handlungen zu bringen). Täter/innen nutzen verschiedene soziale Netzwerke, wie beispielsweise Facebook, und suchen über diese Plattformen den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen. Dabei werden Minderjährige oft anonym oder unter falschen Angaben angesprochen und beispielsweise zu Nacktaufnahmen oder sexuellen Handlungen aufgefordert. Die Täter geben sich häufig als Gleichaltrige aus und versuchen über Komplimente, als mitfühlender Zuhörer oder als Anlaufstelle bei persönlichen Problemen das Vertrauen des Kindes zu gewinnen. Ziel ist es, ein persönliches Treffen anzubahnen, um die Minderjährigen dann missbrauchen zu können. In der KIM-Studie (Kinder und Medien) aus dem Jahr 2020 gaben sieben Prozent der Kinder an, bereits Erfahrungen mit problematischen Kontaktversuchen von Fremden im Internet gemacht zu haben.