Skrupellose Trickbetrüger nutzen aktuell die Unsicherheit der Menschen wegen des Corona-Virus schamlos aus. Dabei ist der Erfindungsreichtum der Verbrecher groß. Auch kommt es durch die Isolierung und Quarantäne in fast allen Haushalten zu ungewohnt viel gemeinsamer Zeit mit Partnern und Familie. Die daraus entstehenden Stresssituationen können zu Konflikten, Streit und sogar Gewalt führen. Deshalb ist die Arbeit des WEISSEN RINGS gerade jetzt so wichtig. Die Außenstellen vor Ort, das Opfer-Telefon und die Onlineberatung sind für alle da, die mit einer Straftat konfrontiert werden.
Kriminelle haben die Corona-Krise als erträgliche Einkommensquelle entdeckt und versuchen auf perfide Weise, ältere und gutgläubige Menschen zu betrügen. Dabei nutzen die Trickbetrüger die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie geschickt aus, um ihren kriminellen Aktivitäten verstärkt nachzugehen. Es ist wahrscheinlich, dass in naher Zukunft weitere Betrugsmaschen auftauchen. Denken Sie immer daran: Die Trickbetrüger sind erfinderisch!
Die folgenden Beispiel-Fälle zeigen, welche Maschen die (Trick-) Betrüger anwenden und geben Tipps und Hilfestellungen, wie Sie sich schützen können.
Bei Rainer F. klingelt das Telefon und sein vermeintlicher Enkel berichtet, er habe sich mit dem Coronavirus infiziert. Er läge im Krankenhaus und brauche dringend Geld für teure Medikamente. Ob ein Kurier bei Rainer F. das Geld abholen könne? Bei dieser Nachricht wurde der Rentner misstrauisch. Er rief seinen Enkel direkt an. Zum Glück. Der Enkel war kerngesund und bestätigte seinen Verdacht, dass Betrüger am Telefon zugange waren. Rainer F. notiert sich alle wichtigen Infos und beschwert sich bei der Verbraucherzentrale und informierte die Polizei. Zu Recht.
Als Inge H. am Telefon erfuhr, dass sie sich möglicherweise bei einer Bekannten mit Corona infiziert habe, stieg ihr Puls auf 180. Die 92-jährige Seniorin gab dem vermeintlichen Mitarbeiter der Corona-Hotline die Nummer ihrer Schwiegertochter. Auch ihr wurde der Sachverhalt erklärt. Kurz darauf erhält die Schwiegertochter eine E-Mail, in der sie dazu aufgefordert wird, alle Kontaktpersonen der Schwiegermutter mit Namen, Anschrift und Telefonnummer in Formulare einzutragen. Sie wurde misstrauisch und fragte beim Gesundheitsamt nach. Die daraufhin folgenden Ermittlungen der Polizei ergeben, dass es sich um eine fiese Betrugsmasche handelt, um an Anschriften potenzieller Opfer zu gelangen.
Enkeltrick – Angst um Angehörige wird ausgenutzt
Adressenklau am Telefon - Das Spiel mit der Gesundheit
Ein Anruf eines vermeintlichen Enkels mit der Bitte um Geld, eine angebliche Corona-Meldestelle informiert über eine mögliche Infizierung, das Ordnungsamt fordert telefonisch zur Zahlung eines Bußgeldes auf – die Spielarten des (Enkeltrick-) Betruges am Telefon sind vielseitig. Die Betrüger nutzen dafür sogar Telefonnummern von realexistierenden Hotlines oder Meldestellen, die im Zusammenhang mit Corona stehen. Deswegen ist bei unbekannten Anrufern, die Geld fordern oder sich für sensible Daten interessieren, stets Vorsicht geboten. Eine neue Form der Masche: Der vermeintliche Enkel ruft aus dem Ausland an, behauptet, er sitzt in Quarantäne wegen des Virus und benötige dringend Geld.
Tipps zum Schutz vor betrügerischen Anrufen:
Rolf W. klingelte es am Telefon. Eine Mitarbeiterin eines vermeintlichen Nachhilfe-Portals zählt ihm energisch die Vorteile ihres Nachhilfeunterrichts auf: Ein Gesamtpaket mit 80 Unterrichtseinheiten für nur 1235 EUR wäre in Zeiten von Corona ein unschlagbares Angebot. Rolf W. zögerte nur kurz. Zuhause mit zwei schulpflichtigen Kindern und seiner Frau und ihm im Homeoffice waren zu einer Herausforderung für die ganze Familie geworden. Das Angebot versprach eine Entlastung des neuen Familienalltags. Leider tauchte der angekündigte Nachhilfelehrer nie auf. Das Geld war weg.
Teure Nachhilfe in Zeiten von Corona
Arbeitsblätter, Lernvideos, Schulaufgaben – Homeschooling beschäftigt in Zeiten von Ausgangssperren viele Familien. Umso hilfreicher wirken da die Versprechungen von Online-Nachhilfeunterricht. Der erhöhte Bedarf ruft unseriöse Anbieter mit fragwürdigen Geschäftsmodellen auf den Plan. Betrüger verkaufen Eltern am Telefon überteuerte Nachhilfeangebote, bspw. 1200 EUR teure monatliche Abo-Verträge. Nach der Buchung kommen die Nachhilfelehrkräfte entweder nie vorbei oder die Qualität des Unterrichts lässt sehr zu wünschen übrig.
Tipps zum Schutz vor überteuerter Nachhilfe:
Hilde M. sucht hektisch nach ihrem TAN-Generator. Die angebliche Mitarbeiterin ihrer Landesbank erklärt am Telefon, dass eine Überprüfung ihres TAN-Generators anstehe und das müsse jetzt sofort und aufgrund der Corona-Maßnahmen am Telefon geschehen. Endlich, gefunden! Hilde M. steckt ihre EC-Karte in den TAN-Generator und folgt den Anweisungen am Telefon. „Geschafft“, denkt Hilde M. Mit Entsetzen stellt sie einige Tage später fest, dass auf ihrem Konto Überweisungen von Dritten getätigt wurden.
Falsche Mitarbeiter der Landesbank
Die vermeintliche Überprüfung des eigenen TAN-Generators stellt eine neue Masche von Telefonbetrügern dar. Dass diese Überprüfung durch Mitarbeiter einer Landesbank am Telefon stattfinden muss, ist in Zeiten von Corona ein nützliches Scheinargument. Steckt die Kreditkarte im Generator, diktieren die Betrüger ihren Opfern einen Startcode zur Eingabe in den TAN-Generator. Daraufhin erscheint ein neuer Code, den die Opfer den Kriminellen nennen sollen. Dieser Code dient den Betrügern als Zugang zum Onlinebanking der Betroffenen und sie können getätigte Transaktionen umleiten.
Tipps zum Schutz vor falschen Bankmitarbeitern:
Geben Sie niemals ihre Zugangsdaten oder PINs zu Ihrem Online-Banking am Telefon heraus.
Legen Sie auf, wenn Sie zur Herausgabe sensibler Daten aufgefordert werden.
Hegen Sie Zweifel an der Identität des Bankangestellten: Rufen Sie Ihre Bank direkt an. Suchen Sie die Telefonnummer selbst heraus. Nutzen Sie nicht die Rückruftaste.
Es klang zu schön um wahr zu sein. Michaela H., 68 Jahre alt, freute sich im ersten Moment riesig, als sie am Telefon von ihrem Geldgewinn erfuhr. Ein Notar und zwei Sicherheitsleute kommen vorbei, um den Gewinn zu übergeben. Als Michaela H. kurz darauf mitgeteilt wurde, dass die persönliche Übergabe wegen Corona nun doch nicht möglich sei und sie die Transportkosten des Gewinns in Höhe von mehreren Hundert Euro übernehmen müsse, wurde sie misstrauisch. Sie hatte an keinem Gewinnspiel teilgenommen. Warum sollte sie in Vorleistung gehen? Michaela H. notiert sich alle wichtigen Infos und leitet eine Beschwerde bei der Verbraucherzentrale ein. Zu Recht.
Falsche Gewinnversprechen
Ob Traumreise, Auto oder hohe Geldsummen in Zeiten von Corona – diese Betrugsmasche ist leider häufig anzutreffen und nun an die Situation mit Corona angepasst. Die Kriminellen geben sich häufig als Notare, Rechtsanwälte oder Staatsanwälte aus und fordern sehr überzeugend vom Gewinner eine Vorleistung. Der Geschädigte soll Geld in Form von Google-Play-Karten oder anderen Guthaben-Karten (Amazon, iTunes…) besorgen. Hat das Opfer die Karten besorgt, meldet sich der Betrüger nach einer Stunde zur Übermittlung des Codes wieder.
Tipps zum Schutz vor falschen Gewinnversprechen:
Martina B. Telefon klingelt. Gestresst nimmt sie den Hörer ab. Sie hat sich gerade erst halbwegs im Homeoffice eingerichtet. Der Mann am anderen Ende stellt sich als Mitarbeiter eines IT-Dienstleisters für Home-Office-Software vor. In gebrochenem Deutsch erklärt er Martina B., dass es mit dem Sicherheitszertifikat auf ihrem Firmenlaptop noch ein kleines Problem gibt und er nur kurz etwas installieren müsse. Genervt gibt Martina B. ihm Zugriff zu ihrem Rechner. Das hat ihr gerade noch gefehlt.
Abzocke durch angeblichen Homeoffice-Support
In Deutschland sitzen gerade unzählige Beschäftigte im Homeoffice. Für einige ist das eine neue und ungewohnte Situation, die Trickbetrüger als Einfallstor nutzen. Hier gilt es, besonders achtsam bei Anrufen angeblicher Homeoffice-Supports oder beim Öffnen unbekannter Phishing-Mails mit vermeintlicher Homeoffice-Software zu sein. Meist auf Englisch oder gebrochenem Deutsch rufen Kriminelle Menschen im Homeoffice an und kündigen an, eine Fernwartungs-Software auf ihre Rechner spielen zu müssen, da es Probleme mit dem Computersystem des Unternehmens gäbe. So gelingt es den Tätern, an sensible Daten zu kommen.
So schützen Sie sich:
Herbert G. war gerade von einem Spaziergang wiedergekommen, als sich ein angeblicher Mitarbeiter einer bekannten Impfstofffirma am Telefon meldet. Er habe die Möglichkeit Herrn G. ein erstes Corona-Impfstoffpaket zum Preis von 6.000 Euro anzubieten. Der Impfstoff soll nach der Zahlung per Post zugesendet werden. Das Geld sollte Herbert G. an der Tür einem Mitarbeiter der Impfstofffirma übergeben. Herbert G. überlegte, er selbst war Risikopatient und hatte in den Nachrichten gehört, dass der Impfstoff inzwischen in der EU zugelassen wurde. Dennoch ist er unsicher, ob der Impfstoff einfach per Post verschickt werden kann. Nach dem Telefonat informiert er sich beim Gesundheitsamt. Als ein vermeidlicher Geldabholer klingelte, war die Polizei bereits vor Ort.
Abzocke durch angebliches Corona-Impfstoffpaket
Impfstofffirmen verkaufen ihre Impfstoffe, wie den für COVID-19, nicht über das Telefon oder an der Haustür. Daher ist bei Anrufern, die sich als Mitarbeiter von Impfstofffirmen ausgeben und Geld fordern oder sich für sensible Daten interessieren, stets Vorsicht geboten. Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen bei seriösen Quellen, wie dem örtlichen Gesundheitsamt, dem Gesundheitsministerium oder dem Robert-Koch-Institut.
So schützen Sie sich:
Als es an der Wohnungstür klingelt, öffnet Hedwig B. und lässt einen vermeintlichen Handwerker in die Wohnung. Der junge Mann bietet an, die Räume als Schutz vor Corona zu desinfizieren. Während des Gesprächs schlüpft ein Komplize durch die angelehnte Haustür in die Wohnung und entwendet Bargeld und Wertsachen. Verärgert erstattet Hedwig B. Anzeige bei der Polizei.
Der Handwerker-Trick – Corona-Betrüger an der Haustür
Trickbetrüger schlüpfen in jede erdenkliche Rolle, um ältere Menschen an der Haustür zu betrügen. Bei diesen kriminellen Methoden überreden und überrumpeln sie ihr Gegenüber und geben sich bspw. als Handwerker, Mitarbeiter des Gesundheitsamtes oder des Katastrophenschutzes aus, um kostenpflichtige Corona-Tests, Wohnungsdesinfektionen u. ä. durchzuführen oder Spenden für Desinfektionsmittel zu sammeln. Die Unterschrift oder das Bargeld sind dabei ihr Ziel. Um an die Wertsachen zu gelangen, verschaffen sie sich unter einem Vorwand Zugang zur Wohnung. Während ein Betrüger das Opfer ablenkt, schleicht sich eine zweite Person in die Wohnung und raubt sie aus.
Der junge Mann vor seiner Haustür bietet Stefan G. an, seine Einkäufe und den Gang zur Apotheke zu übernehmen. Er soll einfach Geld und Einkaufsliste aus hygienischen Gründen vor der Tür liegen lassen. Stefan G. nimmt die Hilfe des vermeintlichen Mitarbeiters von der Nachbarschaftshilfe dankend an. Er sah ihn und sein Geld nie wieder. Enttäuscht erstattet Stefan G. Anzeige bei der Polizei.
Vermeintliche Einkaufshilfe – Betrug in der Nachbarschaftshilfe
Seit Ausbruch des Coronavirus sind gerade Risikogruppen wie Seniorinnen und Senioren verstärkt auf Hilfe von außen angewiesen. Sie müssen ihren Alltag neu organisieren. Diese Notlage nutzen Betrüger unter dem Deckmantel der Nachbarschaftshilfe aus. Sobald Einkaufszettel und Geld vor der Tür abgelegt wurden, verschwinden die Trickbetrüger.
Nachbarschaftshilfe – aber richtig!
Bei Susanne S. klingelte es an der Tür. Ein vermeintlicher Vodafone-Mitarbeiter informiert ihn, dass durch die Ausgangsbeschränkungen und das verstärkte Homeoffice das Netz stark überlastet sei, weshalb er kurz in die Wohnung müsse, um den Router auszutauschen und neue Leitungen zu legen. Susanne S. stimmt dem Vorschlag des Vodafone-Mitarbeiters zu und verschaffte damit nichtsahnend Betrügern Zugang zu seiner Wohnung. Bargeld und liebgewonnene Erbstücke wurden entwendet.
Falsche Vodafone-Mitarbeiter
Trickbetrüger finden immer neue Vorwände, wie sie sich Zugang zu der Wohnung von Opfern verschaffen können. Die Unterschrift oder das Bargeld sind dabei ihr Ziel. Während ein Betrüger das Opfer ablenkt, schleicht sich eine zweite Person in die Wohnung und raubt sie aus.
So schützen Sie sich:
Um sich vor Corona zu schützen, bestellt Gabi W. Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel in einem Online-Shop. So muss sie das Haus nicht verlassen. Bei Bestellung der Ware, muss sie eine Vorauszahlung tätigen. Doch die Ware wird nie geliefert und die Hotline des Anbieters meldet „Kein Anschluss unter dieser Nummer. Gabi W. wurde arglistig getäuscht. Sie wendet sich hilfesuchend an den WEISSEN RING.
Verlogene Online-Shops – Betrug mit Atemschutzmasken
Kriminelle fälschen die Internetshops von bekannten und real existierenden Firmen. Unter einer dem Original ähnlichen Webadresse bieten sie angeblich hochwertige Markenartikel günstig an. Mit kopierten Produktbildern, Informationen und einem gefälschten Impressum gewinnen die Betrüger das Vertrauen der Nutzer. Bestellt der Kunde, werden seine Bank- oder Kreditkartendaten abgefragt. Oft versenden Fake-Shops minderwertige Ware (z. B. Atemschutzmasken) zu einem überhöhten Preis oder liefern nach einer Vorauszahlung nicht. Besonders problematisch: Neben dem erlittenen finanziellen Schaden werden in diesen Fake-Shops auch die Kontodaten der Betroffenen erbeutet.
Daran erkennen Sie seriöse Shops:
Wahl des Zahlungswegs:
Lars W. ist sehr zufrieden. Er hat eine App entdeckt, die ihn in regelmäßigen Abständen über das Coroanvirus auf dem Laufenden hält. So bleibt er informiert und muss nicht aktiv selbst nach neuen Informationen im Netz suchen. Außerdem bietet die App Hilfestellungen an, sollte Lars W. Symptome an sich feststellen. Nachdem er die App gestartet hat, erscheinen plötzlich Lösegeldforderungen zur Entsperrung seines Geräts auf dem Bildschirm. Lars ist einer Fake-App für Covid-19 zum Opfer gefallen.
Fragwürdige Apps zu Corona
Das Informationsbedürfnis der Menschen zu Covid-19 auf dem Laufenden zu bleiben, nutzen Kriminelle aus, indem sie fragwürdige Covid-19 Tracker-Apps zum Download anbieten. Leider halten die Apps nach der Installation ihr Versprechen nicht. Sie vermitteln entweder (gefährliches) Halbwissen, Fake News (Google löschte gerade eine rechtsextreme App aufgrund von Fake News zum Coronavirus), zeigen nervige Werbeanzeigen an oder im Zweifel wird im Hintergrund sogar Schadsoftware heruntergeladen. Mithilfe der Ramsoftware erhalten Kriminelle Zugriff auf das Smartphone und können die Passwörter ändern. Sie fordern dann Geld zur Freischaltung des Geräts.
Hinweis: Die Corona-Datenspende-App des Robert Koch-Instituts soll helfen, die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland besser zu verstehen. Mit Erscheinen der neuen App könnte die Betrugsmasche mit fragwürdigen Apps in naher Zukunft an noch größerer Relevanz gewinnen. Mögliche Fake-Corona-Apps können für Betrüger ein Einfallstor darstellen.
So schützen Sie sich:
„Ihre Sicherheit und Ihre Gesundheit und auch die unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen.“ - Klaus W. hat eine E-Mail von seiner Bank bekommen. Die kleine Filiale im Ort sei vorerst zum Schutz aller Beteiligten geschlossen. Zur Gewährleistung einer reibungslosen Kommunikation soll Klaus W. nur kurz auf einer Webseite seine Adresse(n), Telefonnummer(n), Passwort und seine E-Mail-Adressen aktualisieren. Die Mail und der externe Link kommen Klaus W. jedoch verdächtig vor. Er wendet sich an seine Bank, um die Echtheit der Mail zu überprüfen. Beinahe wäre er einer betrügerischen Phishing-E-Mail ins Netz gegangen. Die Nachricht leitet er an die Verbraucherzentrale weiter und löscht sie umgehend aus seinem Postfach.
Phishing-E-Mails - Betrüger nutzen Corona-Pandemie
Bei Phishing-Mails (engl. frei übersetzt „nach Passwörtern fischen“) haben es Kriminelle auf Passwörter, Konto- oder Kreditkarteninformationen und andere sensible Daten abgesehen. Das Vorgehen beim Phishing ist relativ einfach: über gefälschte E-Mails im Namen seriöser Kreditinstitute werden die Mailempfänger aufgefordert einem Link zu folgen. Auf der verlinkten Seite werden anschließend aus vermeintlichen Sicherheitsgründen, zum Datenabgleich oder anderen Vorwänden, sensible Informationen abgefragt. Diese landen jedoch bei Betrügern, die die entsprechenden Daten zum Missbrauch und zur Schädigung der Opfer nutzen. In Zeiten von Corona nutzen Betrüger das Bedürfnis der Bevölkerung nach gesicherten Erkenntnissen zur aktuellen Lage schamlos aus. Kriminelle schreiben gefälschte Mails im Namen der WHO, der Gesundheitsämter oder anderen Institutionen.
So schützen Sie sich vor Phishing-Mails
„Sie erhalten bis zu 30.000 Euro Soforthilfe vom Staat ohne Rückzahlung.“ Norbert H. ist erleichtert, als er das auf der Website des Soforthilfeprogramms der Bundesregierung las. Endlich kann der Unternehmer einen Kredit für Soforthilfe in Zeiten der Corona-Pandemie beantragen. Eine Mitarbeiterin des Soforthilfeprogramms hatte ihn sogar angerufen und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass die Beantragung nun online auf dieser Website möglich ist. Er müsse nur kurz das vermeintliche Antragsformular auf der Website ausfüllen und hochladen. Was Norbert H. erst zu spät merkt: Er ist von der Anruferin auf eine Fake-Seite gelotst worden, das Fake-Formular dient dem Klau von Unternehmensdaten, um später damit Missbrauch zu begehen.
Phishing mit Fake-Websites für Soforthilfeanträge
Betrüger haben es auch auf die in Not geratenen Wirtschaftsunternehmen abgesehen. Bei Phishing (engl. frei übersetzt „nach Passwörtern fischen“) mit Fake-Websites und Fake-Formularen haben es Kriminelle wie bei Phishing-Mails auf Passwörter, Konto- oder Kreditkarteninformationen und andere sensible Daten von Unternehmen abgesehen. Das Vorgehen ist relativ einfach: Die Betrüger*innen lotsen Unternehmen auf ihre Fake-Websites, bspw. indem sie sich am Telefon als Mitarbeiter*innen der Abwicklungsstelle für Soforthilfen ausgeben, um die Unternehmen gezielt auf die Fake-Formulare aufmerksam zu machen. Sobald die Unternehmen ihre Daten in die Formulare eingeben und hochladen, können sie mit diesen Daten Missbrauch betreiben.
In jüngster Zeit sind noch weitere Fälle von Fake-Websites bekannt geworden. So kursiert weltweit laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine englischsprachige Website mit einer sogenannten „Corona-Karte“, die in Echtzeit die Infektionen aktualisiert. Durch das Öffnen der Karte wird im Hintergrund Spyware heruntergeladen, die wie bei Phishing-Mails sensible Daten wie Passwörter und Zugangsdaten auslesen. Aktuelle Ereignisse eignen sich für Kriminelle sehr gut, um die Glaubwürdigkeit von Spam-Mails oder Websites zu erhöhen.
So schützen Sie sich:
Thomas F. traut seinen Augen kaum. Er hat eine E-Mail bekommen, in der ihm gedroht wird, dass er und seine Familie mit dem Coronavirus infiziert werden, sollte er innerhalb der nächsten 24 Stunden keine 4000 US-Dollar in Bitcoin überweisen. Besonders irritierend: Der Absender kannte einzelne Passwörter von Thomas F. Hilfesuchend wendet er sich an die Verbraucherzentrale.
Erpressermails mit Corona-Spam
Phishing-Mails rund um Corona kursieren in vielen Formen. Die Erpresserbotschaft mit drohender Sars-CoV-2-Infizierung ist eine abgewandelte Form. Dahinter verstecken sich leere Drohungen, die vermeintlich „echten“ Passwörter stammen laut heise.de häufig aus früheren Passwort-Leaks und werden für solche Zwecke missbraucht. Die E-Mails werden wahllos an einen Personenkreis geschickt – manchmal mit persönlicher Anrede, manchmal ohne – mit dem Ziel durch Panikmache die Bereitschaft zur Lösegeldzahlung zu erhöhen.
So schützen Sie sich:
Bei aller Vorsicht am Telefon, an der Haustür oder im Netz kann es trotzdem passieren, dass Personen Betrügern zum Opfer fallen. Dann können folgende Tipps helfen, weitere Schäden zu vermeiden.
Wenn Sie einen Vertrag an der Haustür oder am Telefon abgeschlossen haben, können Sie diesen innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen widerrufen. Das Widerrufsrecht gilt jedoch nicht, wenn Sie den Vertreter selbst bestellt haben oder wenn es sich um ein Bagatellgeschäft (bis 40 Euro) handelt.
Bundesministerium für Gesundheit
Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Service-Seite zu Covid-19 von Victim Support Europe (VSE, englisch)
Wenn Sie sich psychisch belastet fühlen, wenden Sie sich bitte an eine Person Ihres Vertrauens aus Ihrem persönlichen Umfeld oder nutzen Sie eines der folgenden Unterstützungs- und Beratungsangebote:
Telefonberatung der BZgA
✆ 0800 - 2322783
(Mo - Do: 10-22 Uhr & Fr - So: 10-18 Uhr)
Telefonseelsorge
✆ 0800 - 111 0 111 oder
✆ 0800 - 111 0 222 (rund um die Uhr)
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP): BDP-Corona-Hotline
✆0800 777 22 44 (täglich: 8-20 Uhr)
HelloBetter-Hotline
✆0800 00095 54
(täglich: 9-18 Uhr)
Silbernetz: ✆0800 - 4 70 80 90 (Täglich 8 bis 22 Uhr); Hilfe für ältere Menschen
Corona-Hilfe-Hotline der Malteser: ✆0221 9822-9506 (Mo-Fr 8 bis 18 Uhr, Sa 8 bis 14 Uhr); Hilfe bei Einsamkeit, Sorgen und Ängsten